
Wälder
Der Wald - unser Klimaschützer Nr. 1?
Unsere Wälder binden große Mengen des klimaschädlichen CO2 aus der Atmosphäre und speichern es in den Holzfasern und im Waldboden. Sie produzieren lebenswichtigen Sauerstoff und sind „die Lunge“ unserer Erde. Nicht nur deshalb verdienen es unsere Wälder, geschützt zu werden.
In den vergangenen Jahrzehnten sind auf der Erde die natürlichen Waldlandschaften durch Abholzung und unkontrollierte Waldbrände sehr rar geworden – lediglich 20 Prozent der ursprünglichen Urwaldflächen sind noch erhalten.
Intakte Wälder bestehen aus Bäumen jeden Alters, also sämtlicher Generationen, in deren Bestand der Mensch nicht eingegriffen hat. Sie bieten Flora und Fauna vielfältigen Lebensraum. Sogar das Totholz sowie sterbende Bäume spenden Lebewesen Schutz- und Überlebensraum. Pilze, Vögel und Insekten erhalten durch sie Nahrung sowie Unterschlupf. Außerdem dient der Wald durch seinen enormen Holzvorrat als großer Kohlenstoff-Speicher und trägt damit zum Schutz des Klimas bei.
Artenschutz und Baumvielfalt
Ebenso wie Tiere und Pflanzen variieren Baumarten je nach geografischer Lage und vorherrschendem Klima enorm. Es ist nicht unüblich, dass in tropischen Regenwäldern auf einem Hektar Wald bis zu 250 verschiedene Baumarten vorkommen.
Ohne die radikalen Eingriffe des Menschen in die Natur würde in Mitteleuropa die Rotbuche vor allen anderen Baumarten dominieren. Schaut man jdoch heute genauer hin, dann steht in Deutschland die Fichte auf Position 1, gefolgt von der Kiefer. Erst an dritter Stelle kommt nach den Nadelgehölzen die Buche mit einem Anteil von 15 % vor. In deutschen Wäldern wachsen über 40 heimische Baumarten, darunter sieben Nadelbaumarten. Robinie, Roteiche und Douglasie sind zwar nicht heimisch in Deutschland, werden jedoch schon seit langem bei uns kultiviert. Je rauer und kälter das Klima ist, desto mehr Nadelbäume finden wir vor. Ein Phänomen, das man in den höher gelegenen Bergen gut beobachten kann.

Fehler der Vergangenheit
Der Ursprung der Forstwirtschaft liegt in Europa im 18. Jahrhundert. Schon damals galt, es darf durch die Holzernte nicht mehr abgeholzt werden, als nachwachsen kann. Aufgrund großer Holznot und da man bald wieder ernten wollte, pflanzte man jedoch schnell nachwachsende Nadelbäume anstelle von heimischen Baumarten. Ein weiterer Fehler war das Anpflanzen von Monokulturen, denn reine Kiefer- oder Fichtenplantagen sind arm an Artenvielfalt, sehr anfällig für diverse Schädlinge und unfähig, sich durch Biodiversität dem Klimawandel anzupassen.